Halbjahresbericht 2022
- Der Reingewinn beläuft sich auf CHF 36.4 Mio. respektive CHF 19.38 pro Aktie an, was einer Eigenkapitalrendite von 9.2% entspricht.
- Mit dem Eintritt der Rechtskraft der Baubewilligung für den «AuPark» stieg dessen Marktwert um CHF 16.3 Mio. an, was wesentlich zum Aufwertungserfolg von CHF 19.3 Mio. beigetragen hat.
- Die Bruttorendite der Renditeliegenschaften belief sich unverändert auf 5.4% und die Nettorendite auf 4.7%.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, GeschäftspartnerInnen und Mitarbeitende
In einem anspruchsvollen Umfeld hat sich der Geschäftsverlauf im ersten Semester 2022 wie folgt entwickelt:
- Der Reingewinn der Gruppe beläuft sich auf CHF 36.4 Mio. respektive CHF 19.38 je Aktie, was einer Eigenkapitalrentabilität von 9.2% entspricht.
- Mit dem Eintritt der Rechtskraft der Baubewilligung für den «AuPark» in Wädenswil stieg dessen Marktwert um CHF 16.6 Mio. an, was wesentlich zum Aufwertungserfolg von CHF 19.3 Mio. beigetragen hat.
- Die Bruttorendite der Renditeliegenschaften belief sich unverändert auf 5.4% und die Nettorendite auf 4.7%.
Der Rückgang des Reingewinns ist auf geringere Veräusserungsgewinne zurückzuführen. Die Strategie von Intershop, erarbeitete Mehrwerte zu realisieren, indem entwickelte Projekte und Liegenschaften veräussert werden, führt zu einer Volatilität der Gewinne, die abhängig vom zeitlichen Verlauf der Projekte anfallen.
Der Mietertrag stieg erwartungsgemäss leicht um gut 1% auf CHF 37.7 Mio. Die aufgrund des Verkaufs der Hohlstrassse in Zürich weggefallenen Mieterträge konnten mittels Neuvermietungen und den Erträgen der per 1. Januar des Berichtsjahrs in Betrieb genommenen Montagehalle von Stadler Rail in Oberwinterthur überkompensiert werden. Aus dem Verkauf einer kleineren Entwicklungsliegenschaft resultierte ein Gewinnbeitrag von rund CHF 1.5 Mio. Infolge der letztjährigen Platzierung des Green Bonds konnte der Finanzaufwand um rund einen Viertel auf CHF 3.2 Mio. reduziert werden.
Das Eigenkapital der Gruppe belief sich am Ende der Berichtsperiode auf CHF 768 Mio. und liegt damit, nach Auszahlung der Dividendensumme von CHF 47 Mio., CHF 42 Mio. unter dem Stand zu Beginn des Jahres. Dieser Rückgang ist auf den Erwerb von eigenen Aktien im Wert von CHF 36 Mio. zurückzuführen. In Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsgrundsätzen wurde der Kaufpreis mit dem Eigenkapital verrechnet. Die ausbezahlte Dividende von CHF 25 je Aktie konnte bereits zu 75% erarbeitet werden. Das anteilige Eigenkapital je Aktie betrug am Ende der Berichtsperiode unter Ausschluss der sich im Eigenbesitz befindlichen Aktien CHF 417.
Geschäftsverlauf
Der Mietertrag konnte leicht gesteigert werden. Unter Ausschluss von Zu- und Abgängen (like-for-like) stieg der Ertrag der Renditeliegenschaften um 2.9% und derjenige der Entwicklungsliegenschaften um 3.8% an. Die Leerstandsquote der Renditeliegenschaften erhöhte sich von 9.2% auf 10.6%, während diejenige der Entwicklungsliegenschaften stabil blieb. 3.0 Prozentpunkte der leerstehenden Flächen der Renditeliegenschaften und 40% der Leerstandsflächen der Entwicklungsliegenschaften werden bewusst nicht vermietet, da die Flächen von laufenden oder geplanten Umbauten bzw. Sanierungen betroffen sind. Die Nettorendite der Renditeliegenschaften erreichte im ersten Semester 4.7%, diejenige der Entwicklungsliegenschaften 5.8%. Die Bauprojekte in Basel und Wohlen verlaufen planmässig. In Vernier zeichnet sich
aufgrund einer ausstehenden Bewilligung eine leichte Verzögerung ab. Die Bauarbeiten in Baden konnten entgegen der Erwartungen nicht beschleunigt werden. Infolgedessen können den Käufern im laufenden Jahr lediglich 19 Eigentumswohnungen übergeben werden. Die Übergabe der restlichen Wohnungen wird im ersten Quartal 2023 erfolgen. Die Baubewilligung für das Entwicklungsprojekt «AuPark» in Wädenswil traf etwas früher als zuletzt erwartet ein. Da keine
Einsprache dagegen erhoben wurde, hat sie zwischenzeitlich Rechtskraft erlangt.
Organisation
Die 59. ordentliche Generalversammlung hat allen Anträgen des Verwaltungsrats zugestimmt. Als Nachfolger des nicht mehr angetretenen Dieter Marmet wurde Ernst Schaufelberger zum Präsidenten gewählt. Kurt Ritz wurde für ein weiteres Jahr als Verwaltungsratsmitglied bestätigt und Christoph Nater neu hinzugewählt.
Ausblick
Der Mietertrag sollte auch im zweiten Semester auf Höhe des Vorjahreswerts (like-for-like) liegen, da aufgrund geplanter oder laufender Sanierungsarbeiten die grossen Objekte in Lausanne und Basel vorerst keine Ertragssteigerung versprechen. In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten sind vor allem gewerbliche Mieter und KMU, ein wesentliches Kundensegment der Intershop, vorsichtig und warten mit Anmietungen oder Mietvertragsverlängerungen zu. Deshalb erscheint eine deutliche Leerstandsreduktion im zweiten Semester wenig wahrscheinlich. Während die Arbeiten zum Anbau der zwei Wohnhochhäuser in Basel sowie die Sanierung des Bürogebäudes in Wohlen im laufenden Jahr weitgehend abgeschlossen werden sollten, starten im Herbst die Bauarbeiten für das Gewerbegebäude «Orubi» in Vernier.
Der Transaktionsmarkt wird weiterhin aufmerksam verfolgt. Kaufgelegenheiten, die eine Realisierung von Mehrwerten ermöglichen, würden genutzt. Weiterhin in Anspruch genommen werden attraktive Opportunitäten, um bereits erarbeitete Mehrwerte zu realisieren. Aus dem Verkauf der 19 Eigentumswohnungen in Baden erwartet Intershop einen Gewinnbeitrag im unteren einstelligen Millionenbereich. Wie bereits im Geschäftsbericht 2021 erwähnt, hat Intershop Optionen hinsichtlich des Projekts «AuPark» in Wädenswil geprüft. Zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Halbjahresabschlusses liefen fortgeschrittene Verhandlungen zum Verkauf des Projekts. Ein allfälliger Verkauf würde den Jahresabschluss 2022 substanziell beeinflussen. Die Entwicklung der Marktwerte der Liegenschaften können nicht prognostiziert werden. Unter
Ausschluss der Marktwertveränderungen und unter der Voraussetzung, dass eine Rezession in der Schweiz ausbleibt, geht Intershop erneut von einem guten Abschluss aus, der die Beibehaltung der attraktiven Dividendenpolitik ermöglichen sollte.

Entwicklungsaktivitäten
- Pfäffikon, Talstrasse 35-37: Die Mieterausbauten wurden weitestgehend fertiggestellt; nach dem noch ausstehenden Ersatz der Heizanlage ist die Minergie-Zertifizierung vorgesehen.
- Basel, Redingstrasse: Die Erstellung der Hochhausanbauten verlaufen planmässig und die Vermietung der neuen Wohnungen wurde gestartet.
- Eigentumswohnungsprojekt Baden, Römerstrasse: Die Fertigstellung des Gesamtprojekts hat sich leicht verzögert, sodass Ende 2022 nur 19 der Eigentumswohnungen übergeben werden können. Die Übertragung der restlichen Wohnungen wird im 1. Quartal 2023 erfolgen.
- Projekt «Orubi», Vernier: Nach dem Start der Arbeiten an der Erschliessungsstrasse Anfang 2022 ist der Baubeginn für das nachhaltig konzipierte Gewerbegebäude für das 3. Quartal geplant. Die Realisierung soll voraussichtlich im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein.
- Wohlen, Nordstrasse: Nach der Sanierung des Gewerbegebäudes 2021 soll im laufenden Jahr 2022 das Bürogebäude zur Strasse hin geöffnet und auf Einzelhandelsnutzung ausgerichtet werden.
- World Trade Center, Lausanne: Um zeitgemässe Flächenbedürfnisse erfüllen zu können, ist eine umfassende Sanierung der Liegenschaft geplant. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist eine Zertifizierung im SNBS Gold Standard geplant. Zwischen 2023 und 2025 sollen zwischen CHF 60 und 70 Mio. investiert werden.


1. Sem. 2022
1. Sem. 2021
FINANZEN
Nettoliegenschaftsertrag
Mio. CHF
33.7
33.5
Erfolg aus Verkauf
Mio. CHF
1.5
17.7
Bewertungsveränderungen
Mio. CHF
19.3
6.2
Betriebsergebnis (EBIT)
Mio. CHF
49.8
52.4
Unternehmensergebnis vor Steuern (EBT)
Mio. CHF
46.6
48.2
Reingewinn
Mio. CHF
36.4
40.9
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit
Mio. CHF
5.9
34.0
Investitionen in Immobilien
Mio. CHF
39.8
33.9
Bilanzsumme 2)
Mio. CHF
1'468.7
1'426.7
Immobilien 2)
Mio. CHF
1'449.6
1'387.3
Finanzverbindlichkeiten 2)
Mio. CHF
514.9
428.9
Eigenkapital 2)
Mio. CHF
768.2
809.7
Eigenkapitalrendite 1)
9.2%
11.6%
Eigenkapitalrendite exkl. Bewertungsveränderungen 1), 6)
5.8%
10.1%
PORTFOLIO
Anzahl Renditeliegenschaften 2)
29
39
Anzahl Entwicklungsliegenschaften 2), 7)
21
12
Vermietbare Fläche 2)
in m2
513'814
513'253
Bruttorendite 2), 3), 4)
5.4%
5.4%
Nettorendite 2), 3), 5)
4.7%
4.7%
Leerstandsquote Renditeliegenschaften 2), 3)
10.6%
9.2%
Leerstandsquote Entwicklungsliegenschaften 2)
19.5%
19.8%
Leerstandsquote Gesamtportolio 2)
13.8%
12.8%
PERSONAL
Anzahl Mitarbeitende 2)
72
74
AKTIE
Reingewinn pro Aktie 6)
CHF
19.38
21.51
Reingewinn pro Aktie exkl. Bewertungsveränderungen 6)
CHF
12.19
18.82
Eigenkapital pro Aktie (Net asset value, NAV) 2), 8)
CHF
416.69
426.40
Börsenkurs am Bilanzstichtag 2)
CHF
617.00
612.00
Dividende pro Aktie 9)
CHF
25.00
25.00
LEGENDE
1) Bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital der Berichtsperiode, siehe «Alternative Perfomancekennzahlen», Geschäftsbericht 2021, Seite 120
2) Angaben per 30.06.2022 und per 31.12.2021
3) Angaben beziehen sich auf Renditeliegenschaften am Bilanzstichtag. Zahlen per 31.12.2021 angepasst an die neue Darstellung des Portfolios ab 01.01.2022 gemäss Geschäftsbericht 2021, Seite 13
4) Effektiver Jahres-Bruttomietertrag im Verhältnis zum Marktwert am Bilanzstichtag, siehe «Alternative Perfomancekennzahlen», Geschäftsbericht 2021, Seite 120
5) Effektiver Jahres-Bruttomietertrag abzüglich aller direkt zuordenbaren Liegenschaftsaufwendungen (exkl. Zinsen) im Verhältnis zum Marktwert am Bilanzstichtag, siehe «Alternative Perfomancekennzahlen», Geschäftsbericht 2021, Seite 120
6) Siehe «Reingewinn pro Aktie», Halbjahresbericht 2022, Seite 29
7) Inklusive Promotionsliegenschaften
8) Siehe «Eigenkapital pro Aktie», Halbjahresbericht 2022, Seite 26
9) Im ersten Semester bezahlte Dividende für das Geschäftsjahr 2021 bzw. 2020